Kummer-Kümmert-sich-Tour: Der Landratskandidat lässt sich vom Industriepark Igena in Wald-Michelbach überzeugen
WALD-MICHELBACH. „Für gute Ideen braucht man keine großen Tische“, sagte Landratskandidat Gerald Kummer (SPD), als er auf seiner Kümmert-sich-Tour mit seiner Wahlkampfdelegation bei IGENA-Geschäftsführer Werner Lipp einrückte und es eng wurde. Der technische Leiter und künftige Chef des Industrieparks in Wald-Michelbach, Steffen Reinsch, zeigte, dass auf dem riesigen Areal der früheren Coronet mit etwas Flexibilität fast alles möglich ist – und wie viele Stühle in ein Büro passen.
Von 32.000 Quadratmeter Nutzfläche seien derzeit 80 Prozent vermietet. „Hier ist unter der Obhut der Gemeinde etwas ganz Tolles entstanden“, lobte Steffen Reinsch, dass die Gemeinde nach der Insolvenz der Firma Coronet 2005 nicht die Hände in den Schoß gelegt, sondern 2009 damit begonnen habe, innovative Unternehmen in den Überwald zu locken. Lipp: „Ich freue mich, dass Leben in die Bude kommt und Unternehmen hier den Raum haben, sich zu entfalten.“ Dabei, stellte der Geschäftsführer fest, seien einige Interessenten abgesprungen, weil ihnen der Standort Wald-Michelbach zu schwer erreichbar schien. „Viele kamen nicht, weil sie im Stau standen“, sagte Lipp und forderte den schnellstmöglichen Bau der B38-Umgehung von Mörlenbach. Und Reinsch, der die Geschäftsleitung übernimmt, wenn Lipp in den Ruhestand geht, wusste von Unternehmen zu berichten, die „sofort mieten würden, denen aber der Überwald zu schwer erreichbar ist“.
Bei der dringend notwendigen Umgehung Mörlenbach müssten alle an einem Strang ziehen, forderte Kummer Sacharbeit statt Parteitaktik. Er erklärte den Sachverhalt: Demnach sei mit der Planfeststellung im vergangenen Jahr auch der Sofortvollzug angeordnet worden. Der Eilantrag sei aber trotz der Klage der Gegner unbearbeitet geblieben, weil das Verwaltungsgericht keine Notwendigkeit zum Handeln sehe, so lange für das Projekt im Bundeshaushalt noch kein Geld bereitstehe, führte der SPD-Landtagsabgeordnete aus. Die Finanzierung sei Bundesangelegenheit. Verkehrsminister Dobrindt solle sich nicht nur über die Maut, sondern auch über die B38a Gedanken machen. Kummer zeigte sich enttäuscht, dass es hierbei nicht vorangehe und das wichtige Projekt schon seit 40 Jahren auf der Stelle trete. Der frühere Bürgermeister von Riedstadt berichtete, er habe die Ortsumgehung in Wolfskehlen nach vielen Jahren der Diskussion auf den Weg gebracht und während seiner 17jährigen Amtszeit in Betrieb genommen. Kummer betonte die Bedeutung der Infrastruktur „gerade um den ländlichen Raum am Leben zu erhalten“. Wer für Gewerbeansiedlung und Arbeitsplätze sei, müsse sich auch zum Schwerverkehr bekennen, für ihn aber Wege schaffen, die Menschen und Natur schonten.
IGENA-Geschäftsführer Lipp bedauerte, dass auf Bundesebene Gesetze gemacht würden, die die Gemeinden auszubaden haben. Kummer bemängelte, dass das Konnexitäts-Prinzip (wer bestellt bezahlt) zwar Gesetz sei, „aber noch nie umgesetzt wurde“. Er nannte die Kosten für die vom Land verordnete Einführung der doppelten kaufmännischen Buchführung, die U3-Betreuung, die zu niedrige Pauschale für die Unterbringung von Flüchtlingen und den kommunalen Finanzausgleich. Mit einer „Schwarzen Null“ im Landeshaushalt seien die Probleme nicht gelöst. Denn es bleibe kein Geld für Investitionen und auch kein Cent für die Schuldentilgung. Geschäftsmann Lipp assistierte: „Die Substanz geht flöten.“
Mit dem Projekt IGENA sei die Gemeinde Wald-Michelbach ein hohes Risiko eingegangen, sagte Steffen Reinsch. Und Geschäftsführer Lipp ergänzte: „Keiner konnte sicher sein, dass das gut geht.“ Jetzt aber profitiere die Kommune von der Tochtergesellschaft, die inzwischen sogar Gewinne abwerfe, mehr als 100 Arbeitsplätze geschaffen habe und von der im Jahr Aufträge von rund 300.000 Euro an Firmen in der Gemeinde vergeben wurden.
Bleibt noch der riesige Holzberg zu erwähnen, der Teile von Wald-Michelbach warm hält. Mit 5000 bis 6000 Kubikmeter Holzhackschnitzel aus den heimischen Wäldern füttert die IGENA einen Ofen, das nicht nur die Firmengebäude beheizt. Über ein Nahwärmenetz werden umweltfreundlich und klimaneutral auch das Schulzentrum sowie die Feuerwehr und die Rettungswache mit Wärme versorgt. Landratskandidat Kummer war nach der Besichtigung vom rundum gelungenen Gesamtpaket IGENA überzeugt, das der scheidende Landrat Matthias Wilkes als „Silikon Valley des Überwalds“ bezeichnet hatte.
Rundum gelungenes Gesamtpaket
Kummer-Kümmert-sich-Tour: Der Landratskandidat lässt sich vom Industriepark Igena in Wald-Michelbach überzeugen
WALD-MICHELBACH. „Für gute Ideen braucht man keine großen Tische“, sagte Landratskandidat Gerald Kummer (SPD), als er auf seiner Kümmert-sich-Tour mit seiner Wahlkampfdelegation bei IGENA-Geschäftsführer Werner Lipp einrückte und es eng wurde. Der technische Leiter und künftige Chef des Industrieparks in Wald-Michelbach, Steffen Reinsch, zeigte, dass auf dem riesigen Areal der früheren Coronet mit etwas Flexibilität fast alles möglich ist – und wie viele Stühle in ein Büro passen.
Von 32.000 Quadratmeter Nutzfläche seien derzeit 80 Prozent vermietet. „Hier ist unter der Obhut der Gemeinde etwas ganz Tolles entstanden“, lobte Steffen Reinsch, dass die Gemeinde nach der Insolvenz der Firma Coronet 2005 nicht die Hände in den Schoß gelegt, sondern 2009 damit begonnen habe, innovative Unternehmen in den Überwald zu locken. Lipp: „Ich freue mich, dass Leben in die Bude kommt und Unternehmen hier den Raum haben, sich zu entfalten.“ Dabei, stellte der Geschäftsführer fest, seien einige Interessenten abgesprungen, weil ihnen der Standort Wald-Michelbach zu schwer erreichbar schien. „Viele kamen nicht, weil sie im Stau standen“, sagte Lipp und forderte den schnellstmöglichen Bau der B38-Umgehung von Mörlenbach. Und Reinsch, der die Geschäftsleitung übernimmt, wenn Lipp in den Ruhestand geht, wusste von Unternehmen zu berichten, die „sofort mieten würden, denen aber der Überwald zu schwer erreichbar ist“.
Bei der dringend notwendigen Umgehung Mörlenbach müssten alle an einem Strang ziehen, forderte Kummer Sacharbeit statt Parteitaktik. Er erklärte den Sachverhalt: Demnach sei mit der Planfeststellung im vergangenen Jahr auch der Sofortvollzug angeordnet worden. Der Eilantrag sei aber trotz der Klage der Gegner unbearbeitet geblieben, weil das Verwaltungsgericht keine Notwendigkeit zum Handeln sehe, so lange für das Projekt im Bundeshaushalt noch kein Geld bereitstehe, führte der SPD-Landtagsabgeordnete aus. Die Finanzierung sei Bundesangelegenheit. Verkehrsminister Dobrindt solle sich nicht nur über die Maut, sondern auch über die B38a Gedanken machen. Kummer zeigte sich enttäuscht, dass es hierbei nicht vorangehe und das wichtige Projekt schon seit 40 Jahren auf der Stelle trete. Der frühere Bürgermeister von Riedstadt berichtete, er habe die Ortsumgehung in Wolfskehlen nach vielen Jahren der Diskussion auf den Weg gebracht und während seiner 17jährigen Amtszeit in Betrieb genommen. Kummer betonte die Bedeutung der Infrastruktur „gerade um den ländlichen Raum am Leben zu erhalten“. Wer für Gewerbeansiedlung und Arbeitsplätze sei, müsse sich auch zum Schwerverkehr bekennen, für ihn aber Wege schaffen, die Menschen und Natur schonten.
IGENA-Geschäftsführer Lipp bedauerte, dass auf Bundesebene Gesetze gemacht würden, die die Gemeinden auszubaden haben. Kummer bemängelte, dass das Konnexitäts-Prinzip (wer bestellt bezahlt) zwar Gesetz sei, „aber noch nie umgesetzt wurde“. Er nannte die Kosten für die vom Land verordnete Einführung der doppelten kaufmännischen Buchführung, die U3-Betreuung, die zu niedrige Pauschale für die Unterbringung von Flüchtlingen und den kommunalen Finanzausgleich. Mit einer „Schwarzen Null“ im Landeshaushalt seien die Probleme nicht gelöst. Denn es bleibe kein Geld für Investitionen und auch kein Cent für die Schuldentilgung. Geschäftsmann Lipp assistierte: „Die Substanz geht flöten.“
Mit dem Projekt IGENA sei die Gemeinde Wald-Michelbach ein hohes Risiko eingegangen, sagte Steffen Reinsch. Und Geschäftsführer Lipp ergänzte: „Keiner konnte sicher sein, dass das gut geht.“ Jetzt aber profitiere die Kommune von der Tochtergesellschaft, die inzwischen sogar Gewinne abwerfe, mehr als 100 Arbeitsplätze geschaffen habe und von der im Jahr Aufträge von rund 300.000 Euro an Firmen in der Gemeinde vergeben wurden.
Bleibt noch der riesige Holzberg zu erwähnen, der Teile von Wald-Michelbach warm hält. Mit 5000 bis 6000 Kubikmeter Holzhackschnitzel aus den heimischen Wäldern füttert die IGENA einen Ofen, das nicht nur die Firmengebäude beheizt. Über ein Nahwärmenetz werden umweltfreundlich und klimaneutral auch das Schulzentrum sowie die Feuerwehr und die Rettungswache mit Wärme versorgt. Landratskandidat Kummer war nach der Besichtigung vom rundum gelungenen Gesamtpaket IGENA überzeugt, das der scheidende Landrat Matthias Wilkes als „Silikon Valley des Überwalds“ bezeichnet hatte.